Peter Paul Rubens, der Malerfürst und sein Förderer Herzog und Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Die europäische Welt in die Peter Paul Rubens 1577 in Siegen hineingeboren wurde war durch den achtzigjährigen Krieg geprägt und dieser begleitete ihn sein ganzes Leben lang. Die Glaubenskriege im mittleren Europa mündeten im dreißigjährigen Krieg mit seinen verheerenden Ausmaßen der Vernichtung von über 10 000 Dörfern und Städten. Der Ablaßstreit Luthers mit Tetzel 1517 rief die Gegenreformation auf den Plan und fand in der Barockzeit bei den Malern dieser Zeit ihren starken Ausdruck. Einerseits haben die Maler des 17. Jhdts. Die außermenschliche Natur, die Landschaft als Ausdruck des Kosmos, entseckt und voll ausgewertet, sie zeigen auf das eine Landschaft, unberührt und ungeformt etwas geistig Bedeutsames und Schönes sein kann, andererseits waren sie Meister der Anpassung und ließen sich thematisch beeinflussen durch den Prager und Utrechter Manierismus die sie lustvoll auf die Spitze trieben, sie nahmen die naturalistischen und luministischen Anregungen aus Italien auf . Leiber- Verschlingungen der fast ausnahmslosen nackten Körper ließen die Abbildungen in Extase versetzt erscheinen.
Die schönsten Landschaftsbilder verdanken wir vielen Niederländischen Malern wie Elsheimer, Rubens, Rembrandt, Seghers und Ruysdael , einer der Meister und Zeitgenosse Rubens war der Niederländer Abraham Bloemaert 1566-1651, er galt als höchst beliebter Lehrer und Rubens selbst hat ihn mit seinem Besuch geehrt. Bloemaert lebte als überzeugter Katholik im streng protestantischen Norden der Niederlande und malte dort verbotener Weise seine Altar – und Andachtsbilder mit großer erzählerischer Frische.
Gemälde dieser Zeit waren ein gefragtes Exportgut und der Kunsthandel blühte während dieser Epoche des Barock auf. 27 Jahre lang waren die südlichen Niederlande spanisch besetzt. Die flämische Malkunst prägte Rubens nachhaltig durch eine zwanglose Wiedergabe und natürlich imaginäre Architektur seiner Bilder. Die Porträtmalerei dieser Zeit galten als Spezialgebiet der flämischen Künstler, selbst Rubens hat sich zeitlebens von dieser Tradition nicht losgesagt obwohl zu Beginn seiner Karriere in einem Brief klagte für seinen Auftraggeber den Herzog von Mantua erbärmliche Porträts , (vili di ritratti ), die seinem Talent unwürdig seien, malen müsse.
Die Familie Rubens konvertiert 1578 in Köln vom Protestantismus zum Katholizismus, 1582 wird Peter Paul schon mitbekommen haben , dass der Kölner Erzbischof und Kurfürst Gebhard I. von Waldburg-Trauchburg aus Liebe und Heirat zur protestantischen Stiftsdame Agnes von Mansfeld, den fünfjährigen Truchsässischen Krieg auslöst. Der Erzbischof konvertiert und wird exkommuniziert, es gelingt im nicht das Erzbistum zu säkularisieren.
Nach dem Tode des Vaters zieht er 1589 mit seiner Mutter ins katholische Antwerpen zurück, denn 1581 war es den Spaniern gelungen, unter ihrem sehr fähigen Anführer Alexander Farnese Herzog von Parma, die südlichen Provinzen der Niederlande wieder zurückzugewinnen. Dieser Siegeszug endete jedoch jäh 1588, als Farnese plante sich mit der aus Spanien entsandten Armada zu vereinigen. Ziel war es mit der Eroberung Englands zu beginnen, doch am 29.Juli 1588 wurde die spanische Flotte unter dem Engländer Sir Francis Drake vernichtend geschlagen. Spanien blieben nur die zehn südlichen Provinzen wie das Artois, der Hennegau und die von Wallonen bewohnten Gebiete Flanderns, Namurs, Luxembourg und Limburg die auch noch heute überwiegend katholisch geprägt sind.
Peter Paul ging dann um 1591 in die Malerlehre bei den Antwerpener Malern Tobias Verhaeghl und später bei Adam van Noort und noch später bei Otto van Veen. Den Glaubenskrieg auslösend hatte 1566 unter anderem der Bildersturm niederländischer Protestanten, der kalvinistische Mob überfiel in mehreren Städten die Kirchen und zerstörte auch in Antwerpen wahllos wertvolle Gemälde, Skulpturen und Kirchenfenster.
1568, zunächst siegreich, schlugen die Geusen in der Schlacht von Heiligerlee zunächst die Spanier die sich dann aber am 21.Juli grausam rächten und 2000 Geusen töteten. Am 8.November 1576 meuterten die bei Antwerpen stationierten spanischen Söldnertruppen, als sie ihren Sold nicht erhielten zogen sie plündernd durch Antwerpen. Ihrer Gewalt fielen bis zu 7000 Einwohner zum Opfer und die Grausamkeit der mordenden Spanier stachelte den Hass der Niederländer gegen die fremde Macht derart an, dass sich 1579 die Provinzen Holland, Seeland, Utrecht, Gelderland, Friesland, Groningen, Overijssel, Flandern und Brabant vollständig in den Händen der Aufständischen befanden. Ihre Vertreter in der Ständeversammlung ratifizierten am 26. Juli 1581 eine Erklärung zur Loslösung von Spanien. Sie bezeichneten darin Philipp II. von Spanien als Tyrannen und erkannten ihn nicht mehr als ihren Monarchen an.
Philipp II. , Sohn Kaiser Karls V. 1500 -1558, erbte fast ganz Europa, so auch mit 6 Jahren die Niederlande, bis ihn die Generalstände mit 15 Jahren für volljährig erklärten regierte seine Tante Margarethe von Österreich die Niederlande. Nach sieben Jahren Ausbildung wird 1598 Peter Paul Rubens als Freimeister der Malerei in die von Quentin Massys mitbegründete Antwerpener Malerschule „Sankt Lukasgilde“ aufgenommen . Er geht 1600 für acht Jahre nach Italien um auch für den Herzog und Grafen von Mantua zu malen. Die europäische Entwicklung und Innovationen in der übrigen Welt verfolgt Rubens sicherlich aufmerksam ohne das direkte Kriegsgeschehen hautnah zu erleben. Um ihn herum geschehen zum Beispiel:
1600 heiratet Heinrich der IV. König von Frankreich Maria von Medici. Shakespeare führt in England die Dramen Heinrich IV. V. VI. auf. Giordano Bruno italienischer Dominikaner und Philosoph wird als Ketzer verbrannt, gleichzeitig mißt Bacon die Schallgeschwindigkeit in der Luft. Der Däne Tycho Brabe arbeitet in Prag mit Johannes Kepler zusammen an der Planetenbeobachtung. Galileo Galilei erkennt Trägheitsgesetz der Körper. Gilbert erforscht den Erdmagnetismus, ein holländischen Brillenmacher erfindet das Fernrohr, die Einführung von Perücke und Schleppe beginnt mit dem 17. Jahrhundert.
1601 lässt Elisabeth I. ,Tochter Heinrichs VIII. und Königin von England ihren ehemaligen Günstling Robert Essex mit 34 Jahren wegen Aufstandsversuch hinrichten. Rubens malt 3 Altarbilder mit Passionsszenen für die Kirche Santa Croce in Gerusalemme. Heinrich IV. gründet in der Nähe einer Pariser Färberfamilie eine Bildteppich-Manufaktur , erste Gobelins werden hergestellt. Tycho Brabe lehrt in Prag das Kreisen der Planeten um die Sonne, Kepler wird kaiserlicher Astronom und Astrologe. Der Niederländer van Noort vollbringt als Vierter nach Maghellan die Erdumseglung, er brauchte dafür drei Jahre. Vielerorts behördliche Schließungen der bordellartigen Badestuben wegen Ausbreitung der Syphilis .
1602 wird die Niederländisch-Ostindische Kompagnie gegründet., die erste moderne Aktiengesellschaft in Batavia erzielt bis 1780 eine Gewinnausschüttung von 20 -25 % jährlich. Im Alter von 45 Jahren stirbt der italienische Maler und Kupferstecher Agostino Caracci, der Meister des Eklektizismus. In Hameln wird das Rattenfängerhaus im Renaissancestil errichtet. Galilei beginnt die Fallgesetze zu entwickeln, das Gewehr mit Feuersteinschloß verdrängt das Luntenschloß.
1603 stirbt die unverheiratete Königin von England Elisabeth I. im 71. Lebensjahr. Carlo Maderna vollendet die Peterskirche in Rom, bis 1612 werden noch Langhaus und Vorhalle entstehen. Johannes Bayer führt seinen ersten bedeutenden Sternenatlas auf, mit der „ Uranometrie“ , eine erste moderne Sternenbezeichnung ein. 1603 finden wir Rubens in Spanien und von 1606 -1608 rund drei Jahre in Rom wieder.
1604 wird die Pont Neuf in Paris erbaut, das Abendland kennt etwa die Hälfte der Erdoberfläche.
1605 malt Annibale Caracci im Palast des Kardinals Farnese in Rom die Fresken „ Hochzeitszug des Bacchus und der Ariadne „ erste Teufelsbeschwörungen mit Hilfe der „ Camera obscura „
1606 veröffentlicht Shakespeare die Dramen „ König Lear „ und „ Macbeth „ im gleichen Jahr wird Rembrandt Hamenszoon van Rijn geboren.
1607 König Sigismund III. von Polen unterwirft den protestantischen Adel in seinem Land. Die Gründung der ersten englischen Kolonie in Virginia wird mit Tabakskulturen und Negersklaven vollzogen. Die protestantische Reichsstadt Donauwörth wird wegen Störung katholischer Prozessionen vom Kaiser geächtet. Zur gleichen Zeit wird in Kurköln die Hexenprozessordnung publiziert und die unter Kaiser Karl V. eingeführte Halsgerichtsordnung wird wieder aktiviert. In dieser Ordnung wurde genau vorgeschrieben wie zu foltern sei um Geständnisse zu erpressen. Urheber Kaiser Karl V.1500-1558, Sohn Philipp des Schönen und Johanna der Wahnsinnigen dankte am 25. Oktober 1555 im Beisein aller 17 niederländischen Provinzen im herzoglichen Palast von Brüssel ab.
1608 Protestanten sprengen den Reichstag zu Regensburg, die „ Union“ als Schutzbündnis der protestantischen Stände ,ein erster Vorbote des dreißigjährigen Krieges, wird gebildet. In Paraguay errichten die Jesuiten einen christlich geprägten Gottesstaat und weisen den Indianern Schutzgebiete zu. Die Prügelstrafe wird Bestandteil der deutschen Schulordnungen. Rubens kehrt wegen einer tödlichen Erkrankung seiner Mutter im Dezember 1608 nach Antwerpen zurück.
1609 mit zweiunddreißig Jahren wird Peter Paul am 23. September von den katholischen Statthaltern der südlichen Niederlande zum Hofmaler ernannt, am 3. Oktober 1609 heiratet er die Tochter eines Antwerpener Advokaten, Jsabella Brant. Ein Majestätsbrief Kaiser Rudolf II., König von Böhmen und Ungarn sichert böhmischen Protestanten Religionsfreiheit zu. Die katholische „ Liga “ unter Herzog Maximilian von Bayern stellt sich gegen die protestantische „ Union „ auf. Der Waffenstillstand zwischen den nördlichen Niederlanden und Spanien wird brüchige 12 Jahre halten. Die letzten Mauren werden aus Spanien vertrieben. Rubens wird vom Statthalterpaar der südlichen Niederlande zum Hofmaler ernannt.
1610 kauft er das heutige Rubenshuis mit seiner Malerwerkstatt. Die flämische Kunst wird in seiner Zeit zu einem gefragten Exportgut und der Kunsthandel ein blühender Wirtschaftszweig. 27 Jahre waren die südlichen Niederlande spanisch besetzt und Brüssel war das Zentrum ihrer Verwaltung. Heinrich der IV. von Frankreich wird von einem Katholiken ermordet . Rubens malt für den Dom zu Antwerpen die Kreuzaufrichtung Jesu, flämisch lautet die Kirche von 1352 „Onze-Lieve-Vrouwekathedraal“. Dem Trptychon geht ein Entwurf von 68 x 107 cm voraus, im Original misst die Mitteltafel 462 x 341 cm. Rubens beginnt mit seinen monumentalen Darstellungen die meistens mit einem Bauwerk verbunden sind, denn sie wurden als Raumschmuck von Kirchen und weltlichen Gebäuden geschaffen.
Das Selbstbildnis mit seiner Frau Isabella Brant in der Geißblattlaube von 1609 hängt heute in der alten Pinakothek München. Das Gemälde „Venus und Adonis“ 276 x 183 cm im Besitz des Museum Kunst Palast Düsseldorf malte er 1614 erneut im Kleinformat 83 x 90,5 cm. Ebenfalls in gleicher Kirche das Pendant „ Die Kreuzabnahme Jesu „ 421 x 311 cm , Mitteltafel und 421 x 311 cm die Seitentafeln. Rubens Bildersprache und Charakter dieser ersten monumentalen Arbeiten bezeichnete ein italienischer Mäzen in einem Brief über die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst als Naturalismus.
Eine zentrale Rolle spielten die Gemälde innerhalb des zeremoniellen Geschenkwesens. Kunstwerke blieben dabei nur hohen Standespersonen vorbehalten. Der Status des unwiederholbaren Unikats verlieh den Gemälden die Aura der Exklusivität, die sowohl Schenker wie Beschenkter für sich in Anspruch nehmen konnten. Als Kennzeichen höfischer Lebensart flossen im Akt des Schenkens Sammelleidenschaft und Höflichkeit ideal ineinander. Demutsgesten wie das eigenhändige Forttragen des geschenkten Kunstwerks waren ohne Statusverlust möglich.
Eine Auftragsarbeit des neuen Herzogs Wolfgang Wilhelm für die Hofkirche in Pfalz-Neuburg ein Altarbild zu malen hatte da schon gigantische Ausmaße mit einer Größe von 608,5 x 463,5 cm. Dieses „Große jüngste Gericht“ wurde hundert Jahre später mit Genehmigung eines päpstlichen Kardinals aus der Hofkirche entfernt und zum Anlass und zur Grundlage genommen die Düsseldorfer Gemäldegalerie um dieses Bild herum zu planen und zu bauen.
Der Enkel Wolfgang Wilhelms, Johann Wilhelm, von den Düsseldorfern rheinisch liebevoll Jan Wellem genannt, war der letzte schillernde Barockfürst aus der Pfalz und ebenso kunstliebend wie sein Großvater. Der Prunksaal , auch Rubens-Saal genannt , in der neu erbauten Gemäldegalerie neben dem Schloß zeigte über 40 Arbeiten des Malerfürsten.
Sein Großvater Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm kam mit dem Tod des letzten kinderlosen und schwachsinnigen Herzogs Johann Wilhelm aus der damit aussterbenden Linie der Grafen von Jülich-Kleve-Berg 1609 in seine Nachfolge. Der damit verbundene eintretende Erbfall und Erbfolgestreit führte und mündete fast in einen Krieg. Sein Ausbruch wurde nur dadurch verhindert das König Heinrich IV. von Frankreich am 10. Mai 1610 ermordet wurde. Die formale Besitzergreifung der Herzogtümer Jülich-Berg durch die beiden lutherischen Hauptprätendenten Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg 1572-1619 und Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm 1578-1653 als sogenannte „Possidierende“ Fürsten bekannten sich in den berühmt gewordenen Religionsreversalen zum konfessionellen Pluralismus.
Die Gemeinschaftsregierung der beiden possidierenden Fürsten schien gesichert durch den zwölfjährigen Waffenstillstand zwischen der Niederländischen Republik und Spanien doch schon 1612 setzten Spannungen ein und 1614 traf der Sohn Johann Sigismunds, Georg Wilhelm 1595-1640, bereits Vorbereitungen Wolfgang Wilhelm in seiner Residenz in Düsseldorf anzugreifen. Wolfgang Wilhelm latente Neigung sich auf die kaiserliche Seite zu schlagen vollzog sich nach der niederländischen Aktion zusätzliche Truppen in der Festung Jülich zu etablieren mit dem bislang verheimlichten Wechsel zum Katholizismus am 25. Mai 1614.
Die Entwicklung der Malerei in den nördlichen Niederlanden gleichsam Rubens Zeitgenossen wurde als Goldenes Zeitalter der Malerei bezeichnet, besonders das Porträt wurde im nördlichen Teil der Niederlande zur wichtigsten Charakteristika der holländischen Malerei. Nach konservativen Schätzungen wurden in der Republik hunderttausende von Porträts gemalt, die Porträtmalerei des 17. Jhdts. bildete eine der Säulen des Weltruhmes der Malerei . Die Entwicklung der bildenden Kunst kann nicht unabhängig von der in den südlichen katholischen Regionen betrachtet werden, denn zu jener Zeit bestand noch keine politische und kulturelle Trennung zwischen Nord und Süd. Es gab immer Unterschiede zum Beispiel zwischen Flandern und Antwerpen einerseits und Holland andererseits. So bestand in Amsterdam die kapitalkräftige Oberschicht hauptsächlich aus Bürgern, auch die katholisch gebliebenen Patrizier spielten weiterhin eine Rolle als Auftraggeber obwohl sie politisch mehr oder weniger ausgeschaltet waren.
Eine wesentliche Rolle in der Entwicklung des nordniederländischen Porträts spielten ; Cornelis van der Voort in Amsterdam und Frans Hals in Haarlem , Jan van Ravesteyn in Utrecht, Michiel van Mierevelt in Delft und Paulus Moreelse in Utrecht.
Rubens Einfluss auf die nord-niederländische Porträtkunst war geringer als auf die Historienmalerei in diesen Gebieten, dennoch finden sich Künstler die deutlich Rubens nachfolgen, weil sie entweder in Antwerpen ausgebildet oder sich dort längere Zeit aufgehalten hatten. Den größten bedeutenden Einfluss als Vorbild späterer flämischer Malkunst hatte Rubens Mitarbeiter Anthonis van Dyck, er entwickelte ab 1632 seinen Stil am englischen Hof weiter. Kurz vor dem ableben Peter Pauls kehrte er vom englischen Königshof in die Werkstatt Rubens zurück und übernahm wohl auch die künstlerische Leitung. Ein ebenfalls würdiger Nachfolger der nordniederländischen Porträtmaler war auch der Rotterdamer Adrian van der Werff 1659-1722, er fand als Berater und Hofmaler des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz (Jan Wellem) in Düsseldorf eine Lebensstellung.
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Auf den Porträts der Niederländer des 17.Jhdts. wird selten gelacht, nur eine Ausnahme macht Frans Hals aus Antwerpen 1582/83-1666, er gestaltet seine Bildnisse zu Momentaufnahmen und seine Modelle finden sich lachend wiedergegeben. Hintergrund häufiger ernster und freudloser Darstellungen ist sicherlich auch dem großen Einfluss der strengen reformierten Ausrichtung geschuldet, denn deren Mob die sogenannten Geusen inszenierten 1566 einen Bildersturm in den Städten und Kirchen der vorwiegend katholisch bewohnten südlichen Niederlande und vor allem in Antwerpen.
Rubens Bildsprache stellt später und auch mit seiner beginnenden diplomatischen Tätigkeit für den Frieden, in Briefwechseln und Gemälden ohne zu verkürzen die komplexen politischen Realitäten allgemein verständlich dar. Seine Bilder kommen gerade in ihrer argumentierenden Kraft als Kunstwerk bedeutsam zur Geltung. Da er für beide verfeindete Königshäuser malte ist sein Einfluss für den späteren Friedensschluss zwischen Spanien und England sicherlich von großer suggestiver Wirksamkeit gewesen.
Detlef Schmitz